2015 zog ich für mein erstes Studium »in den Osten«. Es war ein lauwarmer Tag im September, ich war gerade in meiner neuen WG eingezogen und kannte noch nicht viele Menschen in Potsdam. Daher beschloss ich allein um den Heiligen See, der direkt um die Ecke meiner Wohnung lag, spazieren zu gehen. Ich genoss die warmen Sonnenstrahlen und schlen- derte durch den Park. Plötzlich stand ich vor einer Wiese voller nackter Menschen. Ich war fasziniert und schämte mich irgendwie zugleich. Die Menschen, die ich sah, schienen vollkommen zufrieden mit sich selbst und irgendwie frei zu sein. Sie interessierten sich gar nicht für mich und meinen verdutzten Blick. Wofür schämte ich mich eigentlich? Warum empfand ich diese Scham?
Bei der Auseinandersetzung mit meinem Kolloquium* erinnerte ich mich  an diese Geschichte. Die Reflexion meines Designstudiums bedeutet für mich gewissermaßen, sich nackt auszuziehen und hinter die äußere Schicht bis ins Innere zu schauen. Es macht mir Angst und gleichzeitig enorm viel Spaß. Denn Ausziehen bedeutet immer eine Art von Freiheit und sich von etwas zu lösen:
Let's get naked!

→ 17x24cm, 224 Seiten, Französische Kreuzbindung

* Ein Buch, das meine Arbeiten aus dem Grundstudium Kommunikationsdesign an der @fhpotsdam.design zusammenfasst und reflektiert.

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